Gemessen an den letzten Jahrzehnten war der Dezember im Oberen Gäu mit Durchschnittstemperaturen zwischen 1,2°C und 2,0°C je nach Höhenlage normal temperiert. Niederschlag fiel allerdings viel zu wenig. Mit rund 36 mm wurde an beiden Stationen nur etwas mehr als die Hälfte des langjährigen Mittels registriert. Dagegen schien die Sonne im letzten Jahresmonat etwas länger als vom Klimawert zu erwarten wäre.
Das lag vornehmlich an der Inversionswetterlage in der letzten Dezemberwoche, die insbesondere den höheren Lagen ganztägigen Sonnenschein bescherte.
Erste zaghafte Vorstöße von Höhenkaltluft beendeten in der ersten Woche einen sonnenscheinreichen Monats-auftakt. Schnee fiel bei ziemlich wechselhafter, zyklonal geprägter Witterung und einzelnen Sturmböen jedoch nur oberhalb von 700m Höhe im benachbarten Nordschwarzwald. Danach sorgte ein stabiles Hoch für eine weitere Inversionslage mit zähen Nebeldecken in den Niederungen und zeitweiligem Sonnenschein auf den Gäuhöhen. Sonne satt gab es aber nur in Hochlagen über 1000m. Ein ziehendes Tief beendete das stabile Szenario. Hinter seiner Warmfront kletterten die Temperaturen nochmals auf knapp 15°C in Herrenberg. Hinter der darauf folgenden Kaltfront ging es mit der Temperatur zwar spürbar bergab, außer dem einen oder anderen Schneeschauer und maximal 3 Dauerfrosttagen blieb der Winter im Gäu aber bis zum Monatsende auf Abstand.
Landesweit geht das Jahr 2024 als das bislang wärmste in die Wettergeschichte ein. Das bezieht sich allerdings auf das Flächenmittel aller Wetterstationen. Die Station Herrenberg registrierte für die Jahrestemperatur 10,9°C, der Lerchenberg bei Deckenpfronn 9,9°C. In den Jahren 2023 und 2022 lagen die Mitteltemperaturen im Gäu jeweils um 0,1 bis 0,2 Grad darüber. Ebenso zählt der vergangene Sommer mit unterdurchschnittlich vielen Sommertagen nicht zu den wärmsten. Deutlich zu warm war der Sommer nur im August, die Monate Februar und März fielen ebenso viel zu warm aus. Erfreulich die Jahressumme beim Niederschlag. Nach zu trockenen Jahren lag die Bilanz mit 821 mm in Herrenberg und 866 mm auf dem Lerchenberg um bis zu 100 mm über dem Soll. Und obwohl das Jahr nicht zu den sonnenscheinreichsten zählt, reichte es zumindest in Herrenberg mit 1997 Stunden zu einer überdurchschnittlichen Ausbeute. Der Lerchenberg registrierte mit 1708 Stunden dagegen deutlich weniger. Zum Vergleich: Die Normwerte liegen seit 2001 für Herrenberg bei 1940 h und auf der Randhöhe bei 1830 jährlichen Sonnenscheinstunden.
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