Den diesjährigen März prägten zwei äußerst sonnenscheinreiche Hochdrucklagen mit trockener Kontinentalluft aus östlichen Gefilden.
Gegenüber der Bezugsperiode 2002-2025 war der Monat im Oberen Gäu trotz einer ordentlichen Anzahl an Frosttagen um 1,5 Grad zu warm. In den Höhenlagen um 600m betrug das Temperaturmittel 5,7°C und in Herrenberg 6,4°C. Vor allem war der März aber viel zu trocken. Der Wassermangel im Frühjahr scheint sich zu etablieren. Wolkenloses Inversionswetter mit Sonne satt beherrschte die erste Märzwoche. Nachtfröste waren in der Höhenlage des Oberen Gäu durch die trockene Kontinentalluft im Gäu noch an der Tagesordnung, während die Schwarzwaldhöhen frostfrei blieben. Die kräftige Märzsonne trieb das Quecksilber zumindest tagsüber schon in frühlingshafte Bereiche um 20°C in der Herrenberger Tallage.
Zu Beginn der zweiten Dekade dann eine kurze Phase mit spätwinterlichem Schmuddelwetter und der ersten von lediglich zwei Niederschlagsphasen im März. Die Höchsttemperaturen von bis zu 21,7°C in Herrenberg stellten sich danach bei erneuter sonnenscheinreicher Witterung am 21.3. ein, unterstützt durch den Zustrom milder und feuchter Atlantikluft im Vorfeld eines Biskayatiefs.
Die zweite Regenspende bekam im Zuge dessen vor allem das Heckengäu in Form eines satten Regengusses ab. So wurde, entgegen der üblichen regionalen Verteilung, der Lerchenberg mit insgesamt knapp 45 mm im Monat zum Niederschlags-Hotspot im Südwesten.
Landesweit wurden für den Monatsniederschlag jedoch nur 30 bis 50 Prozent der langjährigen Mitttelwerte registriert. In Herrenberg waren es mit 24 Liter je Quadratmeter genau 50%. Die niedrigsten Märzwerte im Gäu stammen aus den Jahren 2012 und 2014 mit jeweils unter 10 Liter je Quadratmeter.
Mit 169 Sonnenscheinstunden auf dem Lerchenberg und 187 Stunden in Herrenberg gehört der vergangene März zwar nicht zu den sonnenscheinreichsten Vertretern, immerhin sorgte das überwiegend ruhige Strahlungswetter aber noch für überdurchschnittliche Werte bei der Sonnenscheindauer. Deutlich länger schien die Märzsonne in Herrenberg zuletzt im Jahr 2022 mit 248 Stunden. Bei der Globalstrahlung liegt das Märzmaximum bislang bei 160 W je Quadratmeter, gemessen ebenfalls im Jahr 2022 an der Station Lerchenberg.
Der diesjährige Messwert der solaren Einstrahlung von 131 W/qm entspricht hingegen dem Märzmittel der Messperiode seit 2001.
Foto: Natursteinpark bei Tübingen, am 05. März 2025 (J. Wirth)