Für einen Oktober deutlich zu warm
Witterungsgegensätze prägten den diesjährigen Oktober. In der ersten Monatshälfte bestimmten herbstlich kühle Oktobertage das Wettergeschehen. Immerhin, zum Ende setzte sich doch noch der sprichwörtliche Goldene Oktober durch. Insgesamt geht der Monat im Oberen Gäu als deutlich zu warmer, aber auch recht sonnenscheinarmer Monat mit normaler Regenbilanz in die Wetterstatistik ein.
Die Wetterstationen in Herrenberg und auf dem Lerchenberg registrierten für die Mitteltemperatur 11,4°C bzw 10,7°C . Der Oktober war damit gegenüber den langjährigen Klimawerten im Oberen Gäu um 1,5 bis 2 Grad zu warm. Um die 60 Liter Regen je Quadratmeter entsprechen dagegen dem Sollwert. Die Sonne machte sich mit 90 bis 100 Sonnenscheinstunden aufgrund der ersten Monatshälfte allerdings rar.
Mit trübem und verregnetem Herbstwetter startete der Monat. Für Anfang Oktober war es durch Luftmassen aus Nord-Ost deutlich zu kalt mit lokalen Bodenfrösten am 12ten und 13ten. In 2m Messhöhe blieb es jedoch frostfrei. Höhepunkt der Tiefdrucktätigkeit in der ersten Monatshälfte war ein ausgewachsenes Sturmtief am 8., hervorgegangen aus einem ehemaligen Hurrikan, der in die Westwinddrift einscherte.
Nach Monatsmitte beruhigte sich die Atmosphäre. Omegawetterlagen blockierten atlantische Tiefs und die Herbstsonne gewann die Oberhand. In den Genuss des strahlungsreichen und milden Inversionswetters kamen insbesondere auch die nebelarmen Höhen um Herrenberg. So kletterte das Quecksilber selbst an der Lerchenbergstation in 600m Höhe zum Monatsende noch an die 20°C, in Herrenberg mit knapp 23°C sogar bis in die Nähe der Sommermarke. Dennoch, unterm Strich war der milde Oktober insgesamt sonnenscheinarm. Erfreulich aber die Regenbilanz des Jahres 2024. Bis dato kamen in Herrenberg 741 mm zusammen, das langjährige Mittel von rund 720 mm ist damit schon übertroffen.