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Schnee

Messung der Schneehöhe mit dem Schneebrett

Messung der Schneehöhe mit Schneebrett (Foto: W. Roos)

Die Methode hat den Vorteil, dass auch bei nicht gefrorenem Boden frisch gefallener Schnee bis zum morgendlichen Messtermin liegen bleibt. Das Monitoring erfolgt an der Höhenstation Lerchenberg mit einer Kamera mit Zeittakt von 1 Stunde. Durch Ausstechen einer Probe und anschließendem Ausschmelzen wird das Wasseräquivalent der Schneedecke in mm bestimmt. Je nach Feuchtegehalt entspricht 1 cm Neuschnee  einer Niederschlagshöhe zwischen 0,3 mm  (extrem trockener Pulverschnee) und 1,2 mm (nasser Neuschnee).

Die Messung des Schneeniederschlags mit beheizten Ombrometern ist dagegen mit Messfehlern behaftet.

Schneeverhältnisse auf der Gäurandhöhe im 600m-Höhenniveau

Die Wetter-Station Kühlenberg am 27.02.05 (Foto: W. Roos)
Die Station Lerchenberg am 02.12.03 (Foto: W. Roos)

Während der Messperiode auf dem Kühlenberg stellten sich noch regelmäßig Winter mit ordentlichen Schneehöhen ein. Die Verhältnisse auf den Höhen des Schönbuch waren hinsichtlich Schneehöhen und Schneedeckendauer vergleichbar. Hervorzuheben sind die Winter 2004/2005 und zuletzt der Winter 2010/2011. In den letzten Jahren hält sich der Schnee nach gelegentlichen Wintereinbrüchen aber selbst in höheren Lagen oberhalb 550m NN meist nur noch wenige Tage. Ursächlich hierfür sind regelmäßige Warmluftvorstöße, die inzwischen zum Erscheinungsbild des Winters gehören.

Das folgende Diagramm zeigt den Schneehöhenverlauf an der ehemaligen Station Kühlenberg bei Oberjettingen im Winter 2004/2005 mit einer maximalen Schneehöhe von 40 cm, insgesamt 50 Schneedeckentagen von mindestens 10 cm Schneehöhe und einer Schneedeckenzeit von Mitte Dezember bis Mitte März im Zusammenhang mit dem Temperaturverlauf.

Diagramm: Schneehöhenverlauf in cm und Lufttemperatur in °C, Station Kühlenberg (615m) im Winter 2004/2005. (W. Roos)

Entwicklung der Winter nach Schneedeckenparametern

Winterliche Schneehöhenmaxima (Shx), Anzahl der Schneedeckentage (SdT) und Schneedeckenzeit als die Periode zwischen dem ersten und letzten Schneedeckentag eines Winters sind wichtige Bestimmungsgrößen für das Monitoring der Schneedecke. Der Schwund während der letzten Dekade ist auffallend.

Diagramm:  Maximale Schneehöhen und Schneedeckenzahl,  Kühlenberg bis Winter 2010/011, Lerchenberg ab Winter 2011/12

Abgesehen vom Klimawandel liegt die Ursache der Schneearmut im Oberen Gäu neben der geringen Meereshöhe hauptsächlich in der Leesituation zum Nordschwarzwald mit geringem Winterniederschlag. In folgender Abbildung ein Vergleich der Schneedeckenparameter auf dem Lerchenberg zu Stationen des nordöstlichen Schwarzwaldes:

Karte: Vergleich von Schneedeckentagen und Schneehöhen im Nordschwarzwald mit Gäurandhöhen (W. Roos)

Schneelage im Schönbuch

Schnee im Schönbuch (Foto: W. Roos)

Gemessen an der geringen Winterniederschlagssumme und Höhenlage um 550m NN weist der westliche Schönbuch noch eine bemerkenswerte Zahl an Schneedeckentagen SdT auf, auch wenn diese selten mehr als 10 cm Schneehöhe Sh aufweisen. Dies liegt vor allem daran, dass die bodennahe Kaltluftschicht über Schnee auf der bewaldeten Hochebene und auch in den schattigen Talgründen nur verzögert ausgeräumt wird, ganz im Gegensatz zu den freien Flächen der Gäurandhöhe um Jettingen und Deckenpfronn.

Diagramm: Maximale Höhe der Winterschneedecke und Zahl der Schneedeckentage. Messstandorte: Herrenberg-Waldfriedhof, 555m und Herrenberg-Mönchberg/Sportgelände 560m NN. (W. Roos)